27.02. – It's getting deep ...

Heute ging es nach einem reichhaltigen Frühstück in die in Ratanda gelegene Seniorentagesbetreuung. Dort haben wir zusammen mit dem Lesedi-Show-Choir nicht nur die Herzen der Senioren mit Musik erfüllt, sondern haben schnell gemerkt, dass Beine, die einen nicht mehr weit tragen, immer noch voller Elan tanzen können.


Danach haben wir uns in vier Gruppen aufgeteilt um mit den Leseids verschiedene Einrichtungen in Ratanda zu besuchen.

Die erste Gruppe hatte die Chance eine Kindertagesbetreuung zu besuchen. Essen richten, füttern und Windeln wechseln stand hier auf der Tagesordnung. Trotz der Ankündigung, dass die Kinder “weiße” Leute mit Ärzten und Injektionen verbinden und die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass wir es mit heulenden Kindern aufnehmen dürfen, stürzten wir uns ins Gewusel. Die große Gruppe schüchterner Kleinkindern fasste aber nach kurzer Zeit Zutrauen und alberten auch schon bald mit uns rum. Wir hatten sichtlich Spaß!



Gruppe zwei besuchte eine Anlaufstelle für Drogenabhängige aus der Gegend. Die Organisation kümmert sich einerseits darum in Schulen etc. über das Drogenproblem zu informieren, andererseits ist sie als Anlaufstelle vor Ort um bei Fragen da zu sein und zu helfen. Es wurde hitzig über den Unterschied zwischen Südafrikanischem und Deutschem Drogen bzw. Alkoholkonsum diskutiert was in der großen Besprechungsrunde am Abend auch wieder aufgegriffen wurde.

KG, eine der Lesedis, hat die dritte Gruppe mit in ihren Friseur- / Schönheitssalon genommen. Es war schön die Lesedis so auch privat besser kennenzulernen und eine Eindruck zu bekommen wie das Leben neben dem Singen im Chor aussieht. Die Tour ging dann im Stil einer Sightseeingtour weiter und endete in der öffentlichen Bibliothek. Die Bibliothek ist hier nicht nur ein Ort wo man Bücher verschiedener Genre finden kann, sondern sie dient auch als Ort an den die Schüler nach der Schule kommen, Hausaufgaben machen und das Internet nutzen können. Für die Kleineren gibt es auch die Möglichkeit sich mit eigenen Ideen, sei es bastlerisch oder sportlich, zu betätigen, wobei auch die Erziehung nicht zu kurz kommt z.B. im Hinblick auf Umgang miteinander.



Die Schule für körperlich und geistig beeinträchtigten Kinder wurde von der vierten Gruppe besucht. Hier standen viele vor einer ganz neuen Herausforderung. Die meisten Kinder konnten nicht sprechen, viele konnten nicht laufen. Um auf individuelle Bedürfnisse eingehen zu können fehlt das nötige Geld. Auf 10–12 Kinder kommen 3 Erwachsenen die sich um diese kümmern. 1–2 mal in der Woche kommt eine Physiotherapeutin. Aber dennoch... Es wurde gespielt und gesungen. Dabei konnte man die freudigen Augen der Kinder beobachten die sichtlich Freude an dem Besuch hatten und Tränen in den Augen als berührende Reaktion auf den Gesang die unsere Gruppe mit den Kindern teilte.



Wieder zurück in unserer Lodge wurden neue Afrikanische Stücke ausprobiert und geprobt. An der einen Stelle harperts noch am Rhythmus an der nächsten sind die Töne noch nicht ganz geklärt, aber wir merken, dass wir als Gruppe jeden Tag immer mehr zusammenwachsen und wir schon viel voneinander gelernt haben und unsere Improvisationskünste von Tag zu Tag besser werden.



Vor dem Abendessen haben wir uns alle noch einmal zusammengesetzt um jeweils die anderen Gruppen an unseren Erlebnissen des Tages teilhaben zu lassen. Durch die tiefgründigen Gespräche und hitzigen Diskussionen konnten wir viel über Südafrika lernen und auch viel über die deutsche Kultur weitergeben.




Nach dem Abendessen haben wir uns in kleinen Gruppen daran gesetzt afrikanische Lieder ins Englische und Deutsche zu übersetzten. Jetzt verstehen wir endlich um was es in den Liedern, die wir spielen und die Lesedis singen, geht. Die Lesedis haben sich der Aufgabe mit Freude gewidmet und uns bis ins kleinste Detail die Lieder näher gebracht. Wir haben ein Paar Wörter Zulu gelernt und auch die Lesedis sind freudig dabei ein paar Wörter Deutsch zu lernen.

Gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit Mitteln des BMZ












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