26.02. – The Lion sleeps tonight

Unser zweiter Tag in Südafrika begann deutlich ausgeschlafener als der gestrige. Die Sonne stand schon hoch am Himmel, als wir uns um halb neun zum Frühstück versammelten (alle, bis auf diejenigen, deren Uhren noch nicht auf die +1 Stunde Südafrika-Zeit umgestellt waren...). Anschließend sammelten wir uns mit den Lesedis zu einer gemeinsamen kurzen Auffrischung zweier Lieder, die wir schon im Herbst bei unseren gemeinsamen Konzerten in Deutschland aufgeführt hatten. So machten wir uns kurz darauf auf den Weg zu einer abseits gelegenen Schule.

Der Weg dahin führte uns in drei Kleinbussen über holprige und staubige Straßen und durch große Maisfelder und Graslandschaften, auf denen hier und da Kühe weideten. Angekommen in der Schule wurden wir in der Aula mit der Stimmgewalt der versammelten Schülerschaft begrüßt. Und die war beachtlich! In engen Reihen saßen dort hunderte Kinder und schmetterten "The Lion sleeps tonight" aus vollen Kehlen. Der Lesedi-Chor stimmte sogleich mit ein und präsentierte anschließend einige seiner eigenen Stücke, die wieder mit großer Begeisterung aufgenommen wurden. Heute hatten wir selbst nicht nur die Elgar-Serenade im Gepäck, sondern auch den zweiten Satz aus der Kammersinfonie von Schostakovich. Und der beeindruckte im Saal doch auch einigermaßen. Kurz vor Schluss durften diejenigen, die gerne wollten (und schnell genug zu uns auf die Bühne rennen konnten), sich noch auf unseren Instrumenten ein bisschen ausprobieren. Zuletzt stimmten wir alle noch einmal gemeinsam "The Lion sleeps tonight" an, was unsere Improvisationskünste zumindest ein bisschen herausforderte.

Zurück in unserer Unterkunft trafen wir uns nach kurzer Ruhepause wieder mit dem Chor, um ein paar der neuen gemeinsamen Stücke, die wir bei den kommenden Konzerten spielen wollen, einzustudieren, darunter die südafrikanische Nationalhymne und "Der Mond ist aufgegangen". Letzteres werden wir alle gemeinsam bei kommenden Konzerten singen und wir konnten doch staunen, wie schnell die Lesedis den nicht unbedingt einfachen Text lernten. Nach dem Abendessen fand die planmäßig reguläre Probe des gesamten Lesedi Chors im Innenhof unserer Herberge statt. Einige von uns genossen es, in der abendlichen Dämmerung den Klängen zu lauschen, die mächtig, voller Energie und oft gleichzeitig zart und voll Ausdruck zu uns herüberschwebten. Ein paar von uns mischten sich schließlich in die Gruppe und sangen und tanzten so gut es ging im Chor der Lesedis mit. Nicht nur waren die Texte eine große Herausforderung, vor allem auch die Tanzchoreographien verlangen uns wirklich noch viel Übung ab. Nichtsdestotrotz wurden wir vom Lesedi-Chor mit einem Liebeslied verabschiedet – wir fühlten uns schon fast aufgenommen.

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